Unternehmen sollen nicht nur mit der neuen Vielfalt umgehen lernen, sondern müssen sogar, sagt Diversitäts-Forscherin Andrea Bührmann
Andrea Bührmann promovierte in Münster und ist seit 2011 Professorin an der Georg-August-Universität in Göttingen. Seit Herbst 2013 leitet sie dort das neu gegründete Institut für Diversitätsforschung. Bührmanns Schwerpunkte sind Diversity und Gender Studies, Arbeits- und Wirtschaftssoziologie, Praxisforschung und Soziologie des Wissens.
https://www.uni-goettingen.de/de/446519.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Andrea_D._B%C3%BChrmann
https://politikwissenschaft.univie.ac.at/institut/personen/gastwissenschaftlerinnen/buehrmann/
Dissertationsthema:
Interview:
STANDARD: Mit 500 Flüchtlingen rechnet die Universität Göttingen, die Sie zum Thema Diversity beraten, in den nächsten Jahren. Wie wollen Sie das bewerkstelligen?
Bührmann: Es ist tatsächlich spannend, das zu steuern, aus einer wissenschaftlichen wie aus einer praktischen Perspektive. Wir haben eine Taskforce gegründet, um zu analysieren: Was haben wir eigentlich schon, um Vielfalt zu bearbeiten? Und was brauchen wir noch? Ziel ist, dass sogenanntes Anderssein als nichts Außergewöhnliches, sondern eigentlich Normales betrachtet wird. Denn niemand ist normal, sondern alle sind irgendwie anders. (…)
Fortsetzung:
Kommentar GB:
„Ziel ist, dass sogenanntes Anderssein als nichts Außergewöhnliches, sondern eigentlich Normales betrachtet wird. Denn niemand ist normal, sondern alle sind irgendwie anders.“
Ach nein, darauf wäre ich ohne diese „Diversity-Expertin“ niemals gekommen.
Obwohl doch der Begriff des Individuums impliziert, dass Individuen sich untereinander unterscheiden, und zwar der Möglichkeit nach in allen nur denkbaren Aspekten. Das heißt: Nicht die gruppenbezogene Diversität, über die in den Gender Studies geschrieben wird, sondern Individualismus ist der konsequente und nicht überbietbare Zustand der Diversität.
Ein Lehrstuhl für zum Beispiel Biologie wäre sicherlich gesellschaftlich nützlicher als dieses feministische Institut.