- –Aktualisiert am 04.02.2020
Die frühere nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft will sich bei der Landtagswahl 2022 nicht noch einmal um ein Mandat bemühen. So neigt sich die politische Ära Kraft gänzlich glanzlos ihrem Ende entgegen.
Kommentar GB:
Der Artikel sagt implizit einiges über Feminismus, Personalpolitik und intellektuelles Niveau der schrumpfenden SPD aus. Der Artikel schließt mit folgender kritischer Anmerkung:
„Die vielfältigen Chancen zur Erneuerung nutzte Kraft nicht. Nach ihrem Wahltriumph 2012 hätte sie dazu beitragen können, die deutsche Sozialdemokratie aus der Defensive zu führen. Der größte SPD-Landesverband hätte es sich zur Aufgabe machen können, einen überzeugenden Neuanfang in der Sozialpolitik anzuschieben. Das hätte der SPD dabei geholfen, ihr Hartz-Trauma zu überwinden. Doch Kraft beließ es bei vagen Entwürfen. Auch fand die Kraft-SPD keine eigene, „sozialdemokratische“ Position zur Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Dabei hätte es gerade im erfahrenen Migrationsland Nordrhein-Westfalen nahegelegen, Ideen für eine zugleich humane wie auch realistische Zuwanderungspolitik zu formulieren. Stattdessen wurden in der Kraft-SPD die moralischen Sperrgebiete weiter befestigt.“
Der zukünftige politische Nachruf auf Angela Merkel (CDU) dürfte allerdings noch weitaus herber ausfallen.