Von Lukas Rich.
„Irritierend sind weniger die Debatten rund um die Verwendung von „gendergerechter Sprache“ als vielmehr die Methoden zu deren Durchsetzung.“ (…)
„In der Beurteilung der häufig apodiktisch vorgetragenen Forderung nach „gendergerechter Sprache“ darf man allerdings nicht blauäugig sein. Es geht dabei um weit mehr als Semantik und Grammatik. Ziel der Apologeten der Gendersprache ist es letztlich, über die Sprache das Denken der Menschen zu verändern und so den Boden für ihre Agenda zu bereiten. Mittels Verwendung von Gendersprache soll, etwas überspitzt formuliert, der neue Mensch geschaffen werden, sensibilisiert für alle vermeintlich genderrelevanten politischen Anliegen. Dies entspricht ganz den Dogmen linker Identitätspolitik (identity politics). Dabei geht es im Kern darum, dass Menschen aufgrund ihres Geschlechts, der sexuellen Orientierung oder ihrer Ethnie kategorisiert werden.
Wie Douglas Murray in seinem lesenswerten Buch „Wahnsinn der Massen“ aufzeigt, findet anschließend ein Opferwettbewerb statt, wobei jede Gruppe aufgrund von in der Vergangenheit kollektiv erlittenem Unrecht bewertet wird. Dabei schneidet, plakativ gesagt, der weiße heterosexuelle Mann in moralischer Hinsicht schlecht ab, während die schwarze homosexuelle Frau obenaus schwingt. Derart propagierte Identitätspolitik ist natürlich intellektueller Mumpitz. Menschen werden so aufgrund von Kriterien kategorisiert und beurteilt, auf die sie gar keinen Einfluss haben. Die interessanteste Frage nach der Persönlichkeit, dem Charakter eines jeden Individuums, bleibt so auf der Strecke.“ (…) (Hervorhebung GB)