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Bei meinem Freitagsbrief handelt es sich um eine Auswahl aus dem Medienspiegel der Frankfurter Erklärung zur Gleichstellungspolitik, aber jene Erklärung steht mit ihrem besonderen Zweck ganz für sich. Es gibt eine Liste von Unterzeichnern, aber diese steht in keinerlei Zusammenhang mit dem Medienspiegel.
Im Medienspiegel werden täglich Nachrichten aufgegriffen, und manche werden kommentiert.Der Freitagsbrief stellt eine Auswahl aus dem Medienspiegel der jeweils vergangenen Woche dar, wobei der mündige Leser vorausgesetzt wird.
Daher identifiziere ich mich nicht mit allem, was hier als wöchentliche Auswahl gebracht wird.Zwar bilde ich mir eine möglichst gut begründete Meinung, weiß aber um meine Fähigkeit zum Irrtum, so wie sie für alle Menschen gegeben ist. Deshalb ist mir begründete Kritik immer willkommen, denn sie ist das Mittel, um Denk- oder Sachfehler zu erkennen und zu beseitigen.
Montag, 2. November 2020
„Merz hat viele Gegner. Sein größter heißt Merz. In dieser Rolle ist er sehr erfolgreich. Oft brachte er sich selbst zu Fall. Je ehrgeiziger seine politischen Pläne, desto grandioser lässt er sie scheitern. Seit mindestens 20 Jahren möchte er Kanzler werden. Es will nicht klappen. Der Grund liegt auf der Hand. Merz ist gar kein Politiker. Damit dieser Sachverhalt deutlich wird, muss man Merz nur machen lassen. Er ist der beste Propagandist seiner mangelnden Eignung. Sie gipfelt darin, dass er sie nicht erkennt.“
(…)
„Die Diskrepanz zwischen seinen Wünschen und Möglichkeiten wurde erstmals sichtbar, als er 2000 Chef der Bundestagsfraktion und Merkel Chefin der CDU geworden war. Die Bundestagswahl 2002 zeichnete sich ab. Alle Welt nahm an, Merkel würde sich nicht lange halten, sie würde SPD-Kanzler Schröder unterliegen, nach ihrer Niederlage stürzen und Merz neuer Hoffnungsträger der CDU werden. Er selbst glaubte fest daran. Er wünschte es sich. Er ging davon aus, dass sich der Wunsch erfüllen würde.
Schon damals war zu erkennen, dass seine Annahme töricht war. Merkel hatte in der CDU eine starke Basis. Die CDU-Frauen und einige große Bezirksverbände garantierten ihr die Parteitagsmehrheit. Es war klar: So oder so würde sie den Fraktionsvorsitz beanspruchen. Sie würde ihn als Kanzlerin mit einem Vertrauten besetzen. Als Verliererin würde sie die Position selbst anstreben, um im Geschäft zu bleiben. Das Risiko zu scheitern wäre dann ziemlich groß gewesen.
Auf dem Abstellgleis gelandet
Um seine Chancen zu verbessern, hätte Merz Merkel zur Kanzlerkandidatur drängen und sie dem Risiko des Wahlkampfes gegen Schröder aussetzen müssen. Doch Merz kam nicht aus den Startlöchern. Merkel dagegen schon. Während er seinen Wünschen nachhing, tat sie das Mögliche und Nötige: Sie mied das Risiko. Sie bot CSU-Chef Stoiber die Kanzlerkandidatur an, gegen sein Versprechen, sie zur Fraktionschefin zu machen. Merz wusste nicht, wie ihm geschah. Er fand sich plötzlich auf dem Abstellgleis wieder. Seither steht er dort neben sich.“ (…) (Hervorhebung GB)